Die Pygmäen sind die ursprünglichen Bewohner des Kongo, eine Tatsache, die von Ethnologen und Historikern anerkannt wird. Generationenlang lebten sie im Zentralbecken Afrikas, vor allem im Kongo, und führten ein nachhaltiges Leben als Jäger und Sammler. Ihre Existenz war eng mit der Natur verbunden, die sie respektierten und von der sie abhingen. Doch mit der Ankunft der Bantu und anderer Gruppen wurden sie von ihrem Land vertrieben. Sie mussten ihre Heimat verlassen und litten in den Provinzen des Kongo unter Krankheiten und widrigen Wetterbedingungen.
Mit der Schaffung von Nationalparks wurden die Pygmäen erneut aus ihren Wäldern vertrieben, die nun als geschützte Gebiete galten. Diese Vertreibung führte zu Marginalisierung, Diskriminierung und Vernachlässigung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Die langjährigen Kriege im Kongo, die seit 1996 wüten, haben ihre Situation weiter verschlimmert und ihre Rechte stark beeinträchtigt, besonders in den Provinzen Süd-Kivu, Nord-Kivu und Ituri.
Obwohl die Vereinten Nationen die Gleichstellung indigener Völker betonen, werden die Pygmäen im Kongo weiterhin vernachlässigt und von der Regierung ignoriert. Sie sind ständigen Angriffen ausgesetzt, und ihre Gemeinschaften erhalten kaum Unterstützung oder Fürsorge. Ohne das Eingreifen der internationalen Gemeinschaft droht diesen seit langem traumatisierten Menschen eine kulturelle Auslöschung.
Seit Jahrzehnten werden die Pygmäen diskriminiert und aus ihren angestammten Regenwaldgebieten vertrieben, um Platz für Nationalparks und kommerzielle Aktivitäten zu schaffen. Diese Zwangsumsiedlungen zwangen sie, ihre traditionelle Lebensweise als Jäger und Sammler aufzugeben und in „Armuts-Camps“ am Rand des Waldes zu leben. Diese Umsiedlung zerstörte nicht nur ihre kulturelle Identität, sondern führte auch zu ungerechten Beschuldigungen, sie seien für die Waldzerstörung verantwortlich.
Wenn man zu den Pygmäen kommt, könnte man denken, sie leben im Einklang mit der Natur und besitzen einzigartige Kenntnisse, die anderen fehlen, um im Regenwald zu überleben. Doch leider ist dies meist nicht mehr die Realität.
Der Grund dafür ist, dass ihreLebensräume aufgrund der Abholzung immer kleiner werden. Als in den letzten verbliebenen Gebieten, in denen diese Menschen lebten, Nationalparks eingerichtet wurden, um bedrohte Primaten zu schützen, war das Ende dieser Lebensweise besiegelt. In diesen geschützten Gebieten darf niemand leben und natürlich auch nicht jagen.
Man findet daher nur mehr wenige Menschen, die noch die traditionelle Lebensweise kennen. Meist wollen sie auch nicht mehr in den Regenwald zurückkehren, da man dort vermutlich nicht mehr überleben könnte. Die Pygmäen haben sich ihrem Schicksal ergeben, und man sieht, wie unumkehrbar solche Eingriffe sind: Eine Generation reicht aus, um ein über Jahrhunderte gesammeltes Wissen zu zerstören. Selbst wenn man beschließen würde, dass diese Menschen in ihren ursprünglichen Lebensraum zurückkehren dürfen, würde es wahrscheinlich nicht mehr funktionieren.
Zudem glauben die Pygmäen mittlerweile, dass ihre Vorfahren die Natur mit ihrer Lebensweise zerstört haben und dass es für das Gemeinwohl besser ist, dass sie dort nicht mehr leben dürfen.
Doch wie kann das sein? Waren sie nicht diejenigen, deren Vorfahren die Natur aktiv mit ihrem ökologischen Wissen und nachhaltigen Lebensstil geschützt haben?
Doch genau das wurde den Pygmäen eingeredet: Ihnen wird gesagt, dass nicht die wachsende Industrie und die damit verbundene Abholzung und rücksichtslose Ressourcenausbeutung die Natur zerstören, sondern die Lebensweise der Menschen, die seit Hunderten von Jahren im Wald gelebt haben, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Leider ist dies nicht nur ein Phänomen der Vergangenheit. Der Druck, die Natur zu schützen, war noch nie so groß wie heute. Es gibt Pläne wie den 30×30-Plan, der bis 2030 30% der Erdoberfläche als Naturschutzgebiete ausweisen will. Wenn dieser Plan von der UN-Biodiversitätskonferenz umgesetzt würde, würden viele Menschen dasselbe Schicksal erleiden wie die Pygmäen. Die Vertreibung indigener Völker aus ihren Lebensräumen endet dann in Diskriminierung, Elend und Leiden.
Den Schutz der Natur zu fördern, ist eine wichtige Aufgabe unserer Zeit, wir müssen aber Wege finden, ohne die Menschen zu belasten, die am wenigsten zur Zerstörung beigetragen haben und am engsten mit der Natur verbunden sind.
Es liegt an uns, die Stimme für die Pygmäen zu erheben und gegen die Ungerechtigkeiten anzukämpfen, mit denen sie konfrontiert sind. Unsere Partner vor Ort arbeiten unermüdlich daran, die Rechte der Pygmäen zu schützen und ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Durch unsere Unterstützung können wir dazu beitragen, dass die Pygmäen wieder in Einklang mit der Natur leben können und ihre Existenz gesichert ist.
Schließen Sie sich uns an, indem Sie Spenden, Informationen verbreiten oder sich aktiv für die Rechte der Pygmäen einsetzen. Jede kleine Geste kann einen großen Unterschied machen und dazu beitragen, dass die Pygmäen nicht vergessen werden. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Bedrohung der Pygmäen im Kongo zu mindern und ihre Zukunft zu sichern. Lassen Sie uns gemeinsam für Gerechtigkeit und Menschlichkeit eintreten.